PoI 13: Der Geweihbaum
Alpe & Jagd: Alpwirtschaft und Jagd sind eng miteinander verwoben - heute mehr denn je! Alpen, die nicht in Skigebieten liegen, sind auf andere Einkommensquellen angewiesen. Die größte darunter bilden die so genannten "Eigenjagden". Das sind Jagdgebiete mit einer vorgeschriebenen Mindestgröße, in denen der Jagdpächter das Jagdrecht besitzt. Ist eine Alpe groß genug, wird sie im Montafon in den meisten Fällen als Eigenjagd verpachtet. Besitzt eine Alpe nicht die richtige Größe, werden oft auch Grundstücke dazu gekauft. (Zitat aus der Broschüre)
Der Geweihbaum verweist auf die enge und nicht immer ganz reibungsfreie Beziehung zwischen Jagd und Alpwirtschaft. Einen weiteren Bezug stellt die Bezeichnung "Jäger und Sammler" her, denn die hier verwendeten Abwurfstangen werden von den Jägern gesammelt, kein Tier deshalb gejagt.
Noch einmal entsteht ein Baum-artiges Gebilde: doch die Baumkrone besteht aus Geweihstangen (ca 150 kg Gesamtgewicht), die allesamt von heimischen Jägern eingesammelt worden sind. Die Arbeit mit den Abwurfstangen war sehr intensiv, abwechselndes Bohren und Verschrauben - Hirschhorn ist ein unglaublich widerstandsfähiges, kompaktes Material. Für mich ist es kaum vorstellbar, dass einem Hirsch jährlich innert weniger Monate ein Paar dieser schweren, knöchernen Gebilde nachwachsen...
Aktuell: Berichte zum Sabotageakt:
http://kultur-online.net/?q=node/20680
http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2535807/
http://kulturzeitschrift.at/kritiken/gesellschaft/kulturvandalen-auch-im-gauertal-unterwegs