Ausstellung

HERBERT BRANDL - MICHAEL KIENZER



Winterausstellung 2016/17


Zur Winterausstellung 2016/17: Herbert Brandl – Michael Kienzer

Von Roland Haas, Kurator und künstlerischer Leiter des Kunstforum Montafon

In den vergangenen Jahren wurden in den Winterausstellungen stets Gegenüberstellungen von zwei relevanten, jüngeren Positionen realisiert, wie es sie in dieser Konstellation noch nicht gab, zuletzt 2015 Maja Vukoje und Jun Yang.

Diese Gegenüberstellungen bieten den KünstlerInnen eine ausgezeichnete Möglichkeit sich neu zu definieren und zu positionieren. Es ist für mich als Kurator jedes Mal sehr spannend mitzuerleben, wie die beiden Persönlichkeiten aufeinander künstlerisch und dann gemeinsam auf den Ausstellungsraum reagieren. So erzeugen sie ein gewaltiges Spannungsfeld, in dem sich die Qualität ihrer Kunst überproportional entfalten kann.

Diesmal fiel meine Wahl auf zwei arrivierte und hoch spannende Künstlerpersönlichkeiten, die zwar nicht der jungen „emerging artists“ - Generation angehören, in ihrem Œvre allerdings sehr frisch und jung geblieben sind: Michael Kienzer und Herbert Brandl. Diese beiden Künstler noch vorzustellen, würde wohl „Eulen nach Athen tragen“ bedeuten. Dennoch möchte ich meine Beweggründe hier kurz formulieren:

Für seine künstlerische Arbeit nutzt Michael Kienzer unterschiedlichste Medien und Materialien; in Objekten, Installationen und Zeichnungen nähert er sich in verschiedenen Ansätzen den Themen Raum, Zeit, Fläche, Verdichtung, Materialität, Original und Abbild an. Seine skulpturalen Interventionen sind zumeist ortsbezogen, arbeiten mit den Mitteln des gegebenen Raums:

„Er erkundet das allen Dingen inhärente Potenzial ästhetischer Transformation und inhaltlicher Bedeutungsverschiebung. Er setzt seine Kunst komplexen räumlichen und gesellschaftlichen Referenzsystemen entgegen und unterwandert die repräsentativen Eigenschaften und innersten Strukturen der von ihm vorgefundenen Materialien und Räume, um sie subtil und subversiv wieder für seine Zwecke in Stellung zu bringen. Dabei entstehen Interventionen von großer Raumwirkung“.  (Silvie Aigner)

Deshalb lässt sich erwarten, dass Kienzers Objekte im Ausstellungsraum des Kunstforum Montafon mit den großformatigen Gemälden von Herbert Brandl ein starkes Spannungsfeld erzeugen, das – wie eingangs schon erwähnt – die Werke beider Künstler in einem neuen Kontext erfahren lässt, ihre Aussagekraft verstärkt, vielleicht sogar verschoben wird.

„... Doch nur aus der Ferne wird hier zum Schwelgen in organisch, romantischen Landschaftsbetrachtungen eingeladen. Das Ausloten der Grenzbereiche des Kitsch ist ein immer gegenwärtiges Thema in Brandls Malerei. Jeder Schritt, mit dem man sich auf seine großformatigen Malereien zubewegt, erschüttert den ersten Eindruck. Die vermeintliche Versöhnung mit der Natur verliert sich in der Annäherung. Das Motiv bricht auf und gibt preis, worum es hier eigentlich geht - Malerei. Was zuvor gegenständlich greifbar erschien, geht über in Abstraktion. Das Bild wird autonom und löst sich von seinem Motiv. Fluss und Berg ändern ihr Wesen und bleiben doch das Leitmotiv. Brandls schneller, großzügiger Duktus und seine expressive Gestik nehmen ihre Naturgewalt auf und produzieren Farbflächen, die präzise den Inhalt des Bildraums verhandeln.“ (Marina Rüdiger)

 

FACTBOX:


Eröffnung am Freitag, den 2. Dezember 2016 um 19 Uhr, zur Ausstellung spricht Dir. Thomas D. Trummer, Kunsthaus Bregenz

Samstag, 10. Dezember 2016, 18 Uhr: Ausstellungsgespräch mit Kurator Roland Haas

Mittwoch, 11. Jänner 2017, 14 - 16:30 Uhr: kunstKINDERkunst Workshop mit Helene & Franz Rüdisser

Freitag, 20. Jänner 2017, 20 Uhr: Jazzkonzert mit dem Trio „JazzRats“

Ausstellungsdauer: 3. Dezember  2016 – 21. Jänner 2017

Öffnungszeiten: Di – Sa 16 – 18 Uhr, Do 16 – 20 Uhr

Geöffnet am „Silbriga Sunntig“, 11. Dezember 2016 von 13 - 17 Uhr

Geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember 2016

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck/Wien

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