Ausstellung
JUNCTIONS: Nilbar Güres – Marlene Hausegger
JUNCTIONS
Nilbar Güres – Marlene Hausegger
8. 12. 2024 – 2. 2. 2025
(für die Bildlegenden bitte ganz nach unten scrollen)
Gegenüberstellungen haben im Kunstforum Montafon eine sehr lange Tradition, zuletzt 2023 „Looming at the Horizon“ mit Johanna Tinzl und Andreas Werner. Es ist jedes Mal sehr spannend mitzuerleben, wie die beiden Persönlichkeiten aufeinander künstlerisch und dann gemeinsam auf den Ausstellungsraum reagieren.
Die Kunst von Nilbar Güres (*1977 in Istanbul) fasziniert durch einen einzigartigen poetischen und humorvollen Erfindungsreichtum, der immer auch seine kritisch-politische Unterseite hat. In ihren Fotografien, Collagen, Objekten und Videos setzt sich Güres mit Klischees gesellschaftlicher Sichtbarkeit von Frauen in unterschiedlichen kulturellen Feldern auseinander. Sie entwirft und inszeniert witzig herausfordernde Gegenbilder- und figuren, in denen sie die gängigen Rollenzuweisungen unterläuft. Hintergründig bringt sie zugleich die Abwehrhaltung der westlichen Gesellschaft gegenüber den Kleidervorschriften religiös geprägter Kulturen ins Spiel. Ihre Bilder und Objekte sind von hoher sinnlicher Materialität, merkwürdig rätselhaft, vielfach mit erotischem Inhalt aufgeladen und führen in eine vielschichtige, widersprüchliche und auch nachdenklich stimmende andere Wirklichkeit.
Nilbar Güres wurde vom Kurator Roland Haas freigestellt, mit wem sie diese Ausstellung bestreiten möchte. Ihre Wahl fiel auf Marlene Hausegger, keine Unbekannte im Kunstforum Montafon: sie war bei der Gedenkausstellung „A Tribute To Gunter & Karl-Heinz“ 2017 und 2023 in der Sommerausstellung „NACH_HALT.IG“ vertreten.
Im Unterschied zu anderen Künstler:innen, die für den Gestaltungsprozess die Einsamkeit des Ateliers brauchen, verlässt Marlene Hausegger (*1984) sich auf ihre flinken Füße und auf deren Muskelkraft, um ihren Körper in Bewegung zu versetzen, ihn von einem „Hier“ zu einem „Dort“ oder einem „Dazwischen“ zu transportieren und eine Bewegung zu vollziehen, die nicht der Linearität oder Zirkularität verpflichtet ist, sondern die zwischen Emotion, Idee, Form und Verlangen hin und her flackert. Sie lässt ihre Kunstwerke Form annehmen, indem sie vielgestaltige Gedankenstränge so umdeutet, dass sie nicht nur dazu dienen, persönliche Krisen und Fragen der Zugehörigkeit oder Identität zu artikulieren. (Rosalyn d´Mello)
Factbox:
Eröffnung: Samstag, 7. Dezember 2024, 19 Uhr. Zur Ausstellung spricht Silvia Eiblmayr, Kunsthistorikerin.
Samstag, 4. Jänner 2025: Ausstellungsführung mit Roland Haas
Samstag, 18. Jänner 2025, 17:30 Uhr: Kammerkonzert mit den Duo Clemente & Berger
Mittwoch, 29. Jänner 2025, 14:00 –16:30: kunstKINDERkunst-Workshop mit Helene und Franz Rüdisser
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag und Sonntag 16 – 18 Uhr, Eintritt frei (geschlossen am 25. Dezember 2024 und 1. Jänner 2025
BILDLEGENDEN:
Linke Reihe: Nilbar Güres,
"Landscape in a Landscape", 2022, Mischtechnik auf Papier, 152 x 120 cm
„JUNCTION from the TrabZONE SERIES“, 2010, C-Print, 100 x 150 cm
„Wahl 2024“, 2024, Etamin, Stickerei, Kammgarnstoff, ø 30 cm
Rechte Reihe: Marlene Hausegger„
"Tipping Points“, 2023, Ziegel, aufblasbare Weltkugel, emailierte Stahlkugel, 30 x 30 x 80 cm
,„Die Landschaft ist rund, ohne vorne und hinten.“, 2024, Installation in Sela na Krasu (SVN)
„Erledigt“, Einzelausstellung in der AK Wartehalle Wien, 2023 kuratiert von Stella Rollig, Wandmalerei „supporting structure"